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Besichtigung Teil 1

Das wichtigste beim Hauskauf sind die Besichtigungen. Das ist uns leider auch eher etwas spät aufgefallen. Hierdurch haben wir wichtige Zeit und vielleicht auch die ein oder andere Immobilie verloren. Wir mussten uns erst davon überzeugen, dass eine Bestandsimmobilie auch für uns funktioniert. Von dem Wunschgedanken Neubau mussten wir uns erstmal ein wenig lossagen. Hausbauen ohne Grundstück wird einfach sehr schwer. 

 

Aber warum sind Besichtigungen denn so wichtig? Eine Immobilie kommt auf Bildern im Internet einfach nicht wahrheitsgetreu rüber. Näher gehe ich da bei den einzelnen Besichtigungen vor. Alle Immobilien haben wir übrigens über die wichtigsten Suchagenten gefunden. Immobilienscout, Google Kleinanzeigen und Immowelt.

 

Besichtigung Siegburg:

 

Die erste Immobilie die wir uns ansahen war eine in Siegburg. Die Bilder hatten hier auch schon gefallen. Bzw. die Bilder haben besonders gut gefallen. Alles sah groß, hell und geräumig aus. Es war sehr schön gestaltet und beim Betrachten der Bilder kam ein sehr gutes Gefühl auf. Also: nichts wie hin. Bei dem Haus handelte es sich um ein eher kleines Fachwerkhaus, welches schon mehrere hundert Jahre auf dem Buckel hatte. Grundstück war groß und auch sehr schön. Das Haus wurde durch eine Immobilienfirma verkauft, die Häuser bewusst aufhübscht und hierdurch höhere Preise erzielen will. Dementsprechend wurde es aber auch vor kurzem erst erneuert. Als wir das Haus betraten wurde uns aber das erste Mal klar, warum man ganz viel besichtigen muss. War das Haus doch auf den Bildern groß und mit vielen Räumen, war es in Wirklichkeit doch sehr klein. Ess- und Wohnzimmer wurden bewusst aus verschiedenen Winkeln fotografiert, sodass sie wie mehrere große Räume wirkte. Den Bildern war zu entnehmen, dass es zwei große Schlafzimmer gab. Hierbei vergaß man aber zu erwähnen, dass eins der Zimmer nur durch das Badezimmer zu erreichen ist. Geschwisterkrieg ist somit vorprogrammiert. 

Ich als kleiner Zwerg von gerade mal 160 cm fühlte mich zwar sehr heimisch in diesem Haus, mein Mann stieß sich aber alle zwei Meter den Kopf und fühlte sich sehr beengt. Die suche ging also weiter. 

Bei dieser Immobilie haben wir das erste Mal was von einem „stillen“ Bieterverfahren gehört. Wir sollten bis Ende der Woche den Preis angeben, der uns die Immobilie wert ist. Besonders schön, wenn man am Ende der einzige Interessent ist, aber so „dumm“ war und 50.000 € über dem Verkaufswert geboten hat.

 

Besichtigung Lindlar:

 

Das nächste Haus was wir uns ansahen stand in Lindlar. Auch hier mussten wir wieder feststellen, dass Bilder nicht aussagekräftig sind. Ich glaube wir haben uns das Haus mindestens 5 mal im Internet immer wieder angeguckt und weggeklickt, weil es uns eigentlich nicht gefiel. Erst beim 6. mal haben wir dem Haus eine Chance gegeben. Ich ging zu dieser Besichtigung sehr pessimistische und wollte kurz davor sogar noch absagen. Dennoch haben wir uns das Haus angeguckt. Und siehe da: Das Haus gefiel uns sehr gut. Die Raumaufteilung war schön, es war viel Platz, das Grundstück und die Lage gefiel. Doch die Eigentümer hatten leider absolut keinen Geschmack. Jeden Boden in diesem Haus, Küche, Außenfassade und jedes Bad hätten wir ändern müssen. Kosten, die noch auf den Kaufpreis dazugekommen wären. Außerdem war das Haus so in den Hang gebaut, dass man das Haus durch den Keller betrat und eine Treppe hochlaufen musste um im Wohnbereich zu gelangen. Dennoch haben wir einige Tage über einen Kauf nachgedacht. Am Ende haben wir uns jedoch dagegen entschieden. 

 

Bei diesem Objekt machte uns der Makler keinen Druck und wollte auch keinen höheren Gebote. Der erste Interessent mit ausdrücklichem Kaufinteresse würde hier den Zuschlag bekommen. Das fanden wir eigentlich sehr sympatisch. 

 

Besichtigung Seelscheid:

 

Die nächste Besichtigung führte uns nach Seelscheid. Dort sahen wir uns ein in die Jahre gekommenes, aber dennoch freundliches Haus an. Das Haus war aus den 70iger Jahre. Schönes grundstück, massive Bauweise, aber halt doch schon etwas älter. Renovierungsarbeiten waren leider schon länger nicht mehr gemacht worden und so hätten wir noch sehr viel Geld und Zeit in dieses Objekt stecken müssen. Aber auch diese Besichtigung lehrte uns etwas: alte Häuser gefallen uns von der Bauweise nicht wirklich. Die Dachschrägen aus Holz, teilweise die Raumaufteilungen und die Tatsache, dass man immer Geld und Arbeit reinstecken muss. Natürlich gucken wir auch weiter nach solchen Häusern, doch Häuser ab 2000 haben dann doch eher unser Herz gewonnen. Zum weiteren Verkaufsgesprächen kam es hier übrigens nicht. 

 

Besichtigung Engelskirchen:

 

Ja und dann kam das Haus in Engelskirchen. Die Bilder im Internet sagten uns direkt zu. Schöne Zimmer, schöne Böden, schöne Küche, schöne Badezimmer und das alles zu einem akzeptablen Preis. Grundstück sah auf den Bildern auch sehr gut aus. Von den Daten war es eigentlich nicht wirklich groß und das Grundstück auch nur durchschnittlich. Aber wir riefen natürlich direkt die Maklerin an, die mit so einem schnellen Anruf nicht rechnete und uns erstmal zur Beschnuppern zu der Immobilie nach Engelskirchen schickte. Wir sollen uns das Haus doch mal bitte von außen angucken. Wir beide also direkt ins Auto und ab nach Engelskirchen bzw. Ründeroth. Hierbei handelt es sich eigentlich um ein kleines Kaff. Doch das kleine Kaff hat eine direkte Zuganbindung nach Köln und den umliegenden Städten, die Autobahn ist nicht fern und im Kaffzentrum hat man alles, was man braucht. Eisdiele, Gaststätten, Metzger und Rewe. Was will man mehr? Die Entfernung zu unseren Arbeitsstätten ist nicht optimal, aber mit einer halben Stunde Fahrtzeit noch akzeptabel. Haus und Dorf gefielen uns und wir machten einen Besichtigungstermin fertig. 

 

Bei der Besichtigung waren wir irgendwie sehr nervös. Das war das erste Haus, was uns wirklich zusprach. Beim Eintreten machte sich bei uns direkt ein heimisches Gefühl breit. Ähnlich wie bei Harry Potter bei der Auswahl des Zauberstabes. Man sucht sich nicht das Haus aus, das Haus sucht einen aus. Das Haus ist in Hanglage in einer Sackgasse gebaut. Also kaum störende Fahrzeuge, sondern nur Anwohner und deren Besucht. Ruhe, Stille, Natur. Durch die Hanglage ist das Haus in einem Split Level Stil gebaut. Hierbei gibt es nicht klassisch Erdgeschoss, 1. OG und 2. OG sondern es gibt halbe Etagen die versetzt, dem Hang folgend, gebaut sind. Hierdurch hat man nur wenige Treppen zu laufen um die nächsten Räume zu erreichen und alles ist etwas heller und offener. 

 

Man kommt durch die Haustür hinein und kommt in einen kleinen Flur, links befindet sich eine kleine Gästetoillete, rechts die Küche. Von der Küche und vom Flur kommt man in das Ess- und Wohnzimmer. Küche und Ess- und Wohnzimmer sind nicht besonders riesig, reichen aber vollkommen aus. Durch das Ess- und Wohnzimmer kommt man auf die Terrassen und in den Garten. Vom Flur aus geht es über eine Treppe hinunter in einen kleinen Kellerraum, der für die Wäsche gedacht ist und zu einem kleinen Abstellraum unter der Treppe. Über die Treppe nach oben gelangt man nach wenigen Stufen zur ersten halben Etage. Diese besteht nur aus einem Schlafzimmer. Wenige Treppen weiter kommt man auf die erste richtige Etage. Hier befindet sich das sehr große, geräumige und moderne Badezimmer, zwei Kinderzimmer und ein Abstellraum. Alle Räume machen einen großen Eindruck, da einem kein Platz durch Schräge weggenommen wird. Die nächste halbe Etage besteht aus einem Hauswirtschaftsraum. Hier hat man weitere Abstellmöglichkeiten. Am Ende gelangt man noch in das Dachgeschoss. Dort befindet sich ein großes Studio von über 20 m2, ein kleines Gästezimmer und ein kleines Duschbad. Oder wenn wir da einziehen sollten: Schlafzimmer, Ankleidezimmer und Duschbad. 

 

Das Haus gefiel uns sehr gut und machte einen riesigen Eindruck, obwohl es „nur“ knapp 136 m2 Wohnfläche hat. 

 

Auch der Außenbereich überraschte uns sehr. Durch die Terrassentür kommt man auf eine Holzterrasse. Rechts befindet sich neben der Holzterrasse noch eine Grünfläche, die von den bisherigen Eigentümern nicht genutzt wurde, jedoch ordentlich Platz bietet. Geht man nach links kommt eine kleine Steintreppe. Oben angelangt befindet sich eine gepflasterte Terrasse mit ordentlich Platz. Außerdem eine kleine Grünfläche mit einem kleinen Busch und ein Gartenschuppen. Von hier gelangt man über eine Treppe in einen Gartenbereich. Dieser bietet zwar keine riesige Grünfläche, aber genug Platz um einen Pool aufzubauen und eine Schaukel. Dennoch hätten Kinder hier noch genug Platz um mit einem Ball zu spielen. 

 

Ach ja, das Haus verfügt auch noch über einen Carport und Abstellfläche für mindestens vier große Pkw. Verblüffend, was man mit solch einer Quadratmeterzahl an Grundstück erreichen und erschaffen kann. 

 

 

Ihr merkt, das Haus hat es uns sehr angetan. Daher versuchten wir das Haus auch zu kaufen. Hierfür sollten wir ein Gebot abgeben. Jeder Interessent sollte einen Betrag angeben, den er bereit ist für das Haus zu bezahlen. Ich hatte mit meinem Mann einen Höchstbetrag überlegt, den wir nicht überschreiten wollten. Am Anfang wollten wir jedoch erstmal ein kleines Gebot abgeben, da wir das ja immer noch überbieten könnten, wenn wir das dann wollen. Wir hätten uns aber sehr geärgert, wenn wir direkt ein hohes Gebot abgegeben hätten und das Haus auch für 20.000€ weniger bekommen hätten. Nach Telefonaten mit der Bank gaben wir dann ein Gebot ab. Einige Tage später kam dann aber leider der Anruf der Maklerin. Diese informierte uns darüber, dass jemand deutlich mehr geboten hat. Auch unser maximales Gebot wurde anscheinend deutlich überboten. Dementsprechend hatten wir einen Preis erreicht, den wir auch nicht mehr bereit waren für das Haus zu zahlen. Sehr schade, dass Haus hätte uns super gut gefallen und wir wären sehr glücklich darin geworden. Unsere Suche geht nun also weiter. Hoffentlich finden wir bald unser Haus. Wer einen kennt, der einen kennt u.s.w der ein Haus/Grundstück im Bereich Bergisch Gladbach und Umgebung verkauft, kann sich super gerne bei mir melden. Wir freuen uns über jeden Tipp. 

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